Stellten gemeinsam den weiteren geplanten Glasfaserausbau im Landkreis Wolfenbüttel vor (v. l.): Dipl.-Ing. Thorsten Ruhe (Geschäftsführer Netzgesellschaft Braunschweiger Land), Dirk Neumann (Samtgemeindebürgermeister Elm-Asse), Martin Kokon (Bürgermeister Gemeinde Ohrum), Gerhard Wiche (Bürgermeister Gemeinde Kissenbrück), Peter Scheer (Prokurist Netzgesellschaft BS Land) und Marc Lohmann (Samtgemeindebürgermeister Oderwald). Foto: WF Schaufenster

Treffen zwischen Geschäftsführung der Netzgesellschaft und den kommunalen Vertretern der Gemeinden

Über die Samtgemeindegrenzen hinweg beginnt die Vorbereitung des Glasfaserausbaus in den Orten Kissenbrück / Hedwigsburg (Elm-Asse) und Ohrum (Oderwald). Zum Auftakt trafen sich die Samtgemeinde- und Gemeindebürgermeister mit der Geschäftsführung der Netzgesellschaft Braunschweiger Land an deren Sitz in Wolfenbüttel zur Festlegung der weiteren Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung.

Die Plakatierung durch den Vertriebspartner, die regional bereits seit Jahren aktive htp GmbH, hat bereits begonnen. Für alle Einwohner sichtbar wird für den kostenlosen Glasfaser-Hausanschluss geworben. Wir möchten alle Anwohner dazu aufrufen, diesen zukunftsweisenden Schritt mit uns zu gehen, hebt Torsten Ruhe, Geschäftsführer der Netzgesellschaft, noch einmal hervor. Die von den Kommunen mit der htp und der Volksbank Wolfenbüttel gegründete Netzgesellschaft ist der operative Arm, der ein flächendeckendes Glasfasernetz in allen 90 Ortschaften ausbauen soll. Für diese Gemeinschaftsaufgabe braucht es die Unterstützung aller Einwohner des Landkreises. Nur so kann dieser Solidaritätspakt auch gelingen, ist Ruhe überzeugt.

Die Netzgesellschaft gibt eine Ausbauzusage, wenn 40 % der potentiellen Kunden in einem Ort einen Anschluss bei der htp GmbH bestellen. Dann wird jede Straße mit einer Glasfasertrasse ausgebaut. Diese Investition dient einer 100 %igen Versorgung jedes einzelnen Gebäudes, daher sollten möglichst viele Bürger das Angebot des jetzt kostenfreien Anschlusses nutzen. „Nur so kann unsere „eigene Netzgesellschaft“ unseren Landkreis für alle Bürger ausbauen und dauerhaft wirtschaftlich in Konkurrenz zu den großen Mitbewerbern existieren“, stellt Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann, gleichzeitig Vertreter der Gesellschafter, heraus.

Die spätere Nachverdichtung einzelner Teilnehmer, die mindestens 1-2 Jahre auf sich warten lassen wird, kann nur kostenpflichtig erfolgen. Ein separater Hausanschluss wird dann ca. 2.500 € kosten. Die Entscheidung für den deutlich leistungsfähigeren Glasfaseranschluss bei durchschnittlich 15-20 € pro Monat höheren Vertragspreisen gegenüber der heute deutlich geringeren Bandbreite, zahlt sich aus, rechnet Peter Scheer vor. „Der neue Vertragspreis wird durch den kostenfreien Hausanschluss über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren ausgeglichen. Zudem steigert der Anschluss den Wert der Immobilie.“ Experten gehen von einer Wertsteigerung von 5.-10.000 € aus.

Kissenbrück/Hedwigsburg verfügt über ca. 830 mögliche Anschlüsse, so dass bei Vertragsabschluss von ca. 350 Kunden ein Ausbau erfolgen wird. In Ohrum sind es ca. 340 potentielle Anschlüsse, so dass beim Abschluss von 140 Verträgen der Ausbau gesichert ist. In Summe würde der Ausbau ca. 500 neue Kunden für die Netzgesellschaft bedeuten, darunter werden aber auch viele Bestandskunden sein, die aktuell bereits durch htp angerufen werden und ein Angebot unterbreitet bekommen.

Wir wissen, dass viele Einwohner auf den Glasfaseranschluss warten. Daher soll zwischen der Vermarktung und der baulichen Umsetzung möglichst wenig Zeit vergehen. Die Planungsleistungen sind bereits vergeben, um rechtzeitig die erforderlichen Genehmigungen zum Ausbau einzuholen. Mit Blick auf Querungen der Bahntrasse Wolfenbüttel – Goslar und der Oker ist dies zwingend erforderlich. Bei erfolgreicher Vermarktung wird der Bauauftrag noch in diesem Jahr erteilt, so dass zu Beginn 2024 mit den Arbeiten begonnen wird, stellt Ruhe den Zeitplan vor. Im Spätsommer 2024 könnten dann alle Neukunden im Netz über Glasfaser surfen, so die Prognose der Netzgesellschaft.

Die Grenzen zwischen den Gemeinden Ohrum und Kissenbrück/Hedwigsburg verschwimmen und sind nicht wirklich sichtbar. Für die technischen Abhängigkeiten stellen sie ohnehin kein Hindernis dar, ein gemeinsamer Ausbau ist aus wirtschaftlicher Sicht geboten. „Daher sollen auch auf kommunaler Ebene alle Anstrengungen über die Zuständigkeitsgrenzen hinweg unternommen werden, um zum Wohle der Einwohner beider Gemeinden zu handeln,“ betont Samtgemeindebürgermeister Marc Lohmann, ebenfalls Gesellschaftervertreter in der Netzgesellschaft. Ein wesentlicher Grund, uns heute zum Schulterschluss zusammen zu finden, um die Vermarktungsschritte aufeinander abzustimmen.

Die Bürgermeister Kokon aus Ohrum und Wiche aus Kissenbrück sollen als Ortsvertreter zusätzlich „Zugpferd“ während der Vermarktung sein. Um den Bürgern in Einzelgesprächen auch Auskunft geben zu können, wurden die möglichen Fragen der Anwohner gemeinsam mit ihnen erörtert. Zudem wurden die angekündigten Infoveranstaltungen

am 10.08., 19.00 Uhr im DGH in Ohrum und

am 14.08., 19.00 Uhr im DGH in Kissenbrück

vorbereitet. Im örtlichen DGH finden im Anschluss an die Infoveranstaltungen auch die Beratertage für Rückfragen der Einwohner statt. In Ohrum am 11.+14.08. jeweils 15-19 Uhr und in Kissenbrück am 15.+16.08. jeweils 15-19 Uhr.